Es gibt viele gute Gründe dafür, warum immer mehr Menschen tierische Produkte wie Fleisch, Milch, Fischfleisch und Eier nicht mehr kaufen. Einerseits aus Mitgefühl für die Tiere, denen es in der Industrie oft nicht gut geht. Ein weiterer Grund ist, dass die Herstellung von tierischen Produkten große Auswirkungen auf unsere Umwelt, das Klima und damit unseren Planeten hat.
Darum sind Fleisch, Eier, Milch und Co. schlecht für das Klima
1. Tiere für ihr Fleisch zu züchten, ist Wasserverschwendung
Um ein Kilogramm Rindfleisch – also etwa fünf Steaks – herzustellen, braucht man 15.500 Liter Wasser. [1] Mit so viel Wasser könntest du ein Jahr lang duschen. Das Wasser wird vor allem für den Anbau und die Bewässerung von Pflanzen wie Soja benötigt, die zu Tiernahrung gemacht werden. Wenn viele Tiere – Rinder, Schweine, Hühner – gehalten werden, brauchen diese auch viel Nahrung und Wasser.
2. Der Regenwald und viele andere Landflächen werden zerstört
Um so viel Soja und andere Tiernahrung anzubauen, werden auf der ganzen Welt die Regenwälder abgeholzt. Die Flächen, auf denen nur Tiernahrung für Fleisch, Milch und Co. angebaut wird, sind insgesamt so groß wie Australien, China, Nordamerika und viele Länder in Europa zusammen.
Warum wird die Tiernahrung nicht hier angebaut?
Obwohl hier in Deutschland sehr viele Tiere in landwirtschaftlichen Betrieben gezüchtet und für Tierprodukte gehalten werden, gibt es nicht genügend Platz, um die ganzen Tiere auch zu ernähren. Weil wir nicht ausreichend Platz für die Felder haben, werden im Ausland riesige Landflächen wie der Regenwald in Südamerika abgeholzt, um die Nahrung dort anzubauen und dann über den halben Erdball zu transportieren. Das ist alles andere als nachhaltig.
3. Die landwirtschaftliche Tierhaltung trägt zum Klimawandel bei
Klimawandel oder auch Klimakrise bedeutet, dass sich die Temperatur auf der Erde immer weiter erwärmt. Das hat schlimme Folgen für unseren Planeten und alle Geschöpfe, die darauf leben. Schuld an der Klimakrise sind vor allem schädliche Treibhausgase. Treibhausgase sind zum Beispiel die Abgase der Fahrzeuge, der Fabriken oder der Flugzeuge, die Kohlendioxid (CO₂) ausstoßen. Aber: Alle Autos auf der Welt verursachen weniger schlechte Gase als die landwirtschaftliche Tierhaltung. [2]
Warum stoßen Tiere schädliche Stoffe aus?
Wenn Kühe ihr Essen verdauen, pupsen und rülpsen sie unheimlich viel – und dabei entweicht ein Gas, das sogenannte Methan, das für unser Klima sehr schädlich ist. Auch die vielen Transporte der Tiere, beispielsweise zu den Schlachthäusern, belasten das Klima, denn natürlich stoßen auch Autos und LKWs hohe Mengen CO2 aus.
Wie funktioniert die Erderwärmung?
Sonnenstrahlen dringen in unsere Atmosphäre ein und normalerweise wird die Wärmestrahlung ins All zurückgeworfen. Die Treibhausgase, die unter anderem durch die Tierindustrie entstehen, bewirken aber, dass die Wärmestrahlen in der Atmosphäre bleiben. Dadurch heizt sich die Atmosphäre auf, ähnlich wie in einem Gewächshaus. Dieses Phänomen nennt man Erderwärmung. Aufgrund der Erderwärmung schmilzt auch das Eis an Nordpol und Südpol, was zu einem Anstieg des Meeresspiegels führt. Das Eis der Pole stellt zum Beispiel das Zuhause der Eisbären da. Und dies schmilzt ihnen nun unter den Pfoten weg. Dadurch dass es immer wärmer wird, werden auch die Wüsten auf dieser Welt immer größer und es kann Überschwemmungen und Wirbelstürme in vielen Gebieten der Erde geben.
4. Boden und Wasser werden vergiftet
Tag für Tag machen Tiere in der landwirtschaftlichen Tierhaltung unglaublich viel Kot und Urin. Dieser Dung wird auf die Felder gesprüht, versickert durch den Regen im Boden und landet so schließlich in Seen, Flüssen und sogar in unserem Trinkwasser. So gelangen schädliche Stoffe in unseren Wasserkreislauf.
Darum leiden auch die Böden unter der Tierhaltung. Der Grund dafür ist, dass immer mehr Chemie eingesetzt wird. Weil die Mittel oft sehr giftig sind, sterben wahnsinnig viele Tiere, die im Boden wohnen. Diese Würmer, Käfer und Mikroben halten den Boden aber am Leben und sorgen dafür, dass Pflanzen darauf wachsen können, die wir zum Überleben brauchen.
5. Tiere sterben aus
Weil viele Menschen auf der Welt Fleisch, Milchprodukte, Fischfleisch und Eier essen möchten, werden immer mehr Gebiete für die landwirtschaftliche Haltung von Tieren und für den Anbau von Nahrung dieser sogenannten Nutztiere gebraucht. Dafür werden Wälder abgeholzt und viele andere Lebensräume zerstört, die eigentlich für viele Tiere ein Zuhause sind.
Was du tun kannst
Klimaschutz bedeutet, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern und große Wälder zu schützen, da die Blätter von Pflanzen das CO₂-Gas aufnehmen und für längere Zeit speichern können und auch Sauerstoff produzieren.
Du kannst dem Planeten und den Tieren helfen: Überlege dir – am besten gemeinsam mit deinen Eltern – was ihr tun könnt, damit es den Tieren und der Umwelt wieder besser geht.
[1] WWF (2009): Der Wasser-Fußabdruck Deutschlands – Woher stammt das Wasser, das in unseren Lebensmitteln steckt?, Frankfurt am Main, WWF Deutschland, https://www.wwf.de/fileadmin/user_upload/wwf_studie_wasserfussabdruck.pdf (eingesehen am 27.05.2022)