Wusstest du, dass sich Schafe bis zu 50 Gesichter ihrer Artgenossen merken und tiefe Freundschaften eingehen können? Hier erfährst du sieben spannende Dinge über Schafe.
1. Schafe heißen unterschiedlich je nach Alter und Geschlecht
Wie nennt man eigentlich ein weibliches Schaf? Schafe haben je nach Geschlecht und Alter unterschiedliche Namen.
- Männliche Schafe heißen Widder oder Bock
- Männliche Schafe, die mehr als ein Jahr alt sind und kastriert wurden, also keine Kinder mehr zeugen können, heißen Hammel
- Weibliche Schafe werden Mutterschaf, Au, Aue oder Zibbe genannt
- Lämmer sind Schafkinder, die jünger als ein Jahr als sind
2. Schafe erkennen Heilpflanzen am Geschmack
Schafe wissen, welche Pflanzen sie essen müssen, wenn sie krank sind. Wenn sie zum Beispiel von Würmern befallen sind, wissen die Huftiere instinktiv, dass es ihnen helfen kann, Pflanzen mit Bitterstoffen zu essen. Forschende haben herausgefunden, dass vor allem Wildtieren wie Hasen, Bibern, Rehen, aber auch Schafen dieses Wissen meistens angeboren ist. Indem sie bestimmte Pflanzen, Steine und Erde essen, heilen sich die Tiere von innen. [1]
3. Schafe „riechen“ mit den Füßen
Schafe haben richtig gute Sinne. Sie hören gut und sehen dank ihrer weit auseinanderliegenden Augen auch, was sich neben und sogar hinter ihnen abspielt. Um nach hinten zu schauen, müssen sich Schafe also gar nicht erst umdrehen. Auch spannend: Schafe haben bestimmte Drüsen an ihren Hufen, über die sie Gerüche aufnehmen können. [2]
4. Schafe sind liebevolle Mütter
Wie menschliche Mütter haben auch Schafmütter Angst davor, von ihren Kindern getrennt zu werden. Deshalb rufen sich Schafmutter und Kind gegenseitig und wissen dadurch immer, wo der jeweils andere gerade ist. [3] Gerade wenn sich viele Schafe, also eine Herde, bewegt, kann das daher laut werden. Wenn Mutter und Kind wieder zueinander finden, kehrt wieder Ruhe ein.
5. Schafe merken sich Gesichter
Schafe können sich bis zu 50 Gesichter ihrer Artgenossen merken. [4] Auch menschliche Gesichter prägen sich die schlauen Tiere ein – dafür müssen sie der Person übrigens nicht gegenüberstehen. Auch Gesichter auf Fotos merken sich die Huftiere.
6. Schafe sind empfindsam und hegen Freundschaften
Wie wir Menschen empfinden Schafe Freude, Angst und Leid. Sie sind traurig, wenn sie von ihren Verwandten getrennt werden. Sie spüren Schmerzen, wenn ihnen Leid zugefügt wird oder sie verletzt werden. Schafe besitzen – wie wir – unterschiedliche Charaktereigenschaften. Manche Tiere sind schüchterner, andere abenteuerlustig – dadurch identifizieren sich Schafe auch untereinander und bilden innerhalb ihrer Herden Freundschaften.
7. Mehr Schafe leben in Gefangenschaft als in Freiheit
Die allermeisten Schafe (etwa eine Milliarde) leben heutzutage in Asien, Australien und Argentinien – das sind auch die Regionen, die mitunter am meisten Wolle herstellen. [5] Sie werden gezüchtet, damit Menschen ihre Wolle abschneiden und zu Kleidung, Teppichen und anderen Gegenständen verarbeiten können. Wir Menschen sind jedoch nicht auf das warme Vlies (so nennt sich die Unterwolle von Schafen) angewiesen.
Menschen züchten Schafe aber nicht nur für ihre Wolle, sondern auch für ihr Fleisch und ihre Milch. Wie bei Kühen ernähren Schafe ihre Lämmer damit – Schafsmilch ist also genauso wenig für Menschen gemacht wie Kuhmilch.
Das kannst du tun, um Schafen zu helfen
Wie alle anderen Tiere haben Schafe ein Recht auf ein schönes Leben und darauf, dieses selbst zu gestalten. In der Wollindustrie leiden Schafe jedoch oft unter schlimmen Haltungsbedingungen. Beim Scheren müssen sie oft Schmerzen und Stress über sich ergehen lassen.
Informiere dich und deine Familie über das Leid vieler Schafe für Pullover und andere Kleidungsstücke aus Wolle. Du hast immer die Möglichkeit, dich für tierfreie Materialien wie Baumwolle zu entscheiden und so Schafen und anderen Tieren wie Alpakas und Ziegen zu helfen.
[1] BR (28.09.2020): Wie Tiere die Natur als Apotheke nutzen, https://www.br.de/wissen/tiere-pflanzen-heilmittel-wuermer-parasiten-laeuse-134.html, (eingesehen am 29.09.2021)
[2] Geyer, H.: Spezifische Hautdrüsen. In: Salomon et al. (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. Enke Stuttgart, 2004, S. 641-645
[3] FAZ (06.04.2007): Das Blöken der Lämmer, https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/schafhaltung-das-bloeken-der-laemmer-1435212.html, (eingesehen am 29.09.2021)
[4] Franziska Knolle, Rita P. Goncalves, Jennifer Morton (08.11.2017): Sheep recognize familiar and unfamiliar human faces from two-dimensional images, https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rsos.171228, (eingesehen am 29.09.2021)
[5] Planet Wissen (13.02.2020): Schafhaltung, https://www.planet-wissen.de/natur/haustiere/schafe/pwieschafhaltung100.html, (eingesehen am 29.09.202)