Tierische Freunde!

5 Gründe, warum du niemals Reptilien kaufen solltest

Schildkröte

Als ich vor ein paar Tagen von der Schule nach Hause kam, erwartete mich mein Nachbar schon sehnsüchtig vor unserer Haustür. Aufgeregt redete er auf mich ein: „Mein Haustier, mein schöner Python Bruno, ist aus seinem Terrarium entwischt! Als ich aus dem Urlaub zurückkam, war er einfach weg! Sag mir bitte Bescheid, wenn du ihn siehst!“ Ich konnte meinen Ohren kaum trauen: Eine Schlange allein unterwegs? In unserer Nachbarschaft? Wie konnte denn so etwas sein?

Bereits einen Tag später gab es Entwarnung: Unser Nachbar teilte meiner Familie und mir mit, dass er die Schlange Bruno gefunden habe. Das Reptil lag tot in seinem Keller. Bruno tat mir unglaublich leid. Bestimmt war er tagelang umhergeirrt, verzweifelt auf der Suche nach Wasser und etwas zu essen. Wie groß müssen seine Angst und sein Leid gewesen sein? Ich wollte lieber gar nicht daran denken! Mein Nachbar hingegen machte sich keinerlei Gedanken. Stolz verkündete er, dass er sich bald „Ersatz“ für Bruno besorgen würde, denn im Internet gäbe es eine große Auswahl an Schlangen zu günstigen Preisen.

So wie in Sophies Geschichte ergeht es leider vielen exotischen Tieren, die in deutschen Haushalten leben. Ganz gleich, ob sie im Internet, bei einem Züchter oder in einem Zoogeschäft gekauft werden: Reptilien wie Schlangen, Echsen und Schildkröten sind keine tierischen Mitbewohner. Hier erfährst du, warum das so ist.

1. Tiere werden behandelt wie Gegenstände

Für Menschen, die Geld mit den Reptilien verdienen möchten, zählt nur die Masse an verkauften Tieren. Deshalb ist der Reptilienhandel für Tiere sehr schlimm. Die meisten der exotischen Tiere werden aus ihrer Heimat und damit ihrem natürlichen Lebensraum geholt, damit sie dann zu uns nach Deutschland gebracht werden. Viele Reptilien überleben den Transport nicht, weil sie kein Wasser bekommen oder von zu viel Stress krank werden. Hier, in einem wildfremden Land, das so ganz anders ist als ihre Heimat, werden sie dann für Geld auf Messen, im Internet und in Zoohandlungen verkauft. Dann führen sie ein trauriges, einsames Leben in einem kleinen Gehege aus Glas. Wie es den Tieren dabei geht, interessiert die Händler nicht.

Reptilien im Terrarium

2. Reptilien haben ganz besondere Bedürfnisse

Viele Reptilien leiden, denn ihre Halter wissen oft nicht, was sie brauchen, damit es ihnen gut geht. Die Tiere haben ganz spezielle Bedürfnisse: Schlangen und Geckos zum Beispiel benötigen besondere Nahrung und das richtige Licht, sonst können sie sogar sterben. Sie mögen auch keinen Kontakt zu Menschen: Werden sie hochgehalten, angefasst, gestreichelt oder herumgereicht, haben sie meist große Angst. Dadurch können sie sogar krank werden. Oft wird ihre Krankheit nicht bemerkt, und sogar Verletzungen bleiben häufig unerkannt. Der Grund dafür ist ganz einfach: Reptilien leiden leise, da sie weder jaulen noch schreien können.

3. Viele Reptilien essen andere Tiere

Vielleicht fragst du dich, was daran besonders sein soll, schließlich essen auch viele Hunde und Katzen Fleisch. Der Unterschied ist: Die meisten Reptilien essen lebende Tiere, die extra im Zoogeschäft gekauft werden müssen, wo auch diese Tiere sehr leiden. Reptilien verspeisen Kaninchen, Mäuse und Ratten, aber auch Insekten wie Larven oder Heuschrecken. Diese Tiere werden nur dafür gezüchtet und geboren, um als Nahrung für die Reptilien zu enden. Merke: Würde niemand exotische Tiere wie Reptilien in seiner Wohnung halten, dann würden nicht nur diese, sondern auch viele andere Tiere nicht mehr leiden.

4. Die Gefangenschaft ist grausam

Reptilien sind in tropischen Gebieten zuhause. Schlangen lieben es zum Beispiel, durch riesige Urwälder und Sümpfe zu schlängeln, auf hohe Bäume mit vielen Blättern zu klettern und nach Nahrung zu suchen. In Gefangenschaft liegen die Tiere jeden Tag nur in einem Terrarium, in dem sie sich häufig noch nicht einmal ganz ausstrecken können.

Schlange im Terrarium

5. Schlangen, Echsen und Co. haben in Gefangenschaft ein viel zu kurzes Leben

Oft erleben sie nicht einmal ihren ersten Geburtstag. Weil die Reptilien ihre Bedürfnisse nicht so wie in der freien Natur ausleben können, sterben die sensiblen Tiere oft früh an Stress. Häufig werden sie auch einfach sich selbst überlassen, weil ihre Halter keine Lust mehr auf die Reptilien haben. Die Haltung der Tiere mit Wärmelampen usw. ist teuer, es ist schwierig, einen Tierarzt zu finden, der sich mit Reptilien auskennt. Deswegen werden sie oft einfach ausgesetzt, sterben qualvoll, verhungern, verdursten oder erfrieren. Laufen sie einem Raubtier über den Weg, wird ihnen das meist zum Verhängnis. Du siehst: Vielen Reptilien ergeht es wie Bruno, und ihr Leben als tierischer Mitbewohner hat viel zu oft ein tragisches Ende.

Was du tun kannst!

Wenn dir jemand erzählt, dass er gerne ein Reptil als tierischen Mitbewohner hätte, erkläre ihm, warum das keine gute Idee ist!
Weitere Informationen über exotische Tiere findest du hier: Petakids.de/reptilienhandel