Manche Menschen lieben es, in Wettbewerben ihr Können zu beweisen. Dazu gehören auch Reitturniere. Pferde werden dabei vor allem daran gemessen, ob sie besonders hoch springen oder sich auf ungewöhnliche Weise bewegen können.
Doch hast du dich schon einmal gefragt, was solche Reitturniere für Pferde bedeuten und ob es den Tieren überhaupt Spaß macht, daran teilzunehmen? PETAKids erklärt dir, welche Reitturnierarten es gibt und warum Pferde niemals freiwillig bei Turnieren mitmachen würden.
1. Springreiten über hohe Hürden
In Deutschland ist der Springsport sehr verbreitet. Dabei laufen Pferd und Reiter eine Strecke – genannt Parcours – ab, auf der verschiedene Hindernisse stehen. Über diese Hindernisse muss das Pferd in möglichst kurzer Zeit springen. Das schnellste Team gewinnt. Wenn ein Pferd nicht hoch genug springt, kann es sein, dass es mit den Beinen die Stange eines Hindernisses berührt und die Stange herunterfällt. Das gibt Fehlerpunkte. Die Hindernisse sind bei Turnieren manchmal bis zu 1,60 m hoch. (Wenn du misst, wie groß du bist, wirst du sehen, wie hoch 1,60 m sind!)
Oft scheuen sich die Pferde davor, so hoch zu springen. Oder sie verletzen sich, wenn sie in die Hindernisse stürzen. Sie können dabei schwere Verletzungen erleiden und sich zum Beispiel ein Bein brechen. Manchmal müssen sie deswegen dann sogar eingeschläfert werden.
2. Dressurreiten mit unnatürlichen Bewegungen
Beim Dressurreiten werden Pferde darauf trainiert, ungewöhnliche, für die Tiere schwierige Bewegungen auszuführen, zum Beispiel enge Drehungen. Für die Pferde ist es aber kein Spaß, das zu lernen oder vorzuführen. Damit sie überhaupt mitmachen, werden sie mit verschiedenen Hilfsmitteln dazu gezwungen, zum Beispiel mit scharfen Mundstücken (Gebissen), die den Tieren im Mund wehtun. Bestimmt hast du in Cowboy-Filmen schon mal den Begriff „Sporen“ gehört – das sind spitze Metallstücke, die Reiter an ihren Stiefeln befestigen. Oder „Gerten“, also dünne biegsame Stöcke, die oft als „Reithilfe“ eingesetzt werden. Beim Dressursport werden sie benutzt, wenn Pferde sich wehren oder sich weigern, die unnatürlichen, oft schmerzhaften Verrenkungen und Bewegungen durchzuführen.
Beim Dressurreiten werden die Pferde oft so geritten, dass der Kopf mit den Zügeln ganz eng zur Brust gezogen wird. Das nennt man „Rollkur“. Dadurch bekommt das Pferd Atemnot, sieht nicht mehr gut und hat außerdem starke Schmerzen in der Wirbelsäule.
3. Unfälle bei Vielseitigkeitsreiten
Das Vielseitigkeitsreiten ist eine Mischung aus allen anderen Reitturnieren. Dabei müssen die Pferde sowohl springen, „Kunststücke“ aus der Dressur vorführen und durch unebenes Gelände reiten. Da Pferd und Reiter im schnellen Galopp über Holzhindernisse und tiefe Gräben springen müssen, kommt es oft zu schlimmen Unfällen. Meistens müssen die verletzten Tiere danach eingeschläfert werden – und auch Reiter sind dabei schon ums Leben gekommen.
Pferde, die bei Reitturnieren und Pferderennen eingesetzt werden, haben auch abseits der Turnierplätze ein anstrengendes Leben. Sie müssen oft lange Transporte in Pferdehängern und ständige Ortswechsel über sich ergehen lassen. Das bedeutet großen Stress für die Tiere. Du siehst: Der „Reitsport“ ist kein Spaß für die Pferde. Wer möchte schon ein Sportgerät sein? Könnten Pferde sich frei entscheiden, dann gäbe es keine Turniere. Denn Tiere wollen einfach nur in Frieden gelassen werden und ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben. Alles andere ist erzwungen und macht ihnen keinen Spaß.
Was du für Pferde tun kannst
Besuche nie ein Reitturnier! Informiere auch deine Freunde und Familie über das, was du hier erfahren hast – vielleicht werden sie Reitturniere dann ebenfalls mit anderen Augen sehen.