Es ist wieder so weit: In eurer Stadt hat der Jahrmarkt begonnen. Überall Karusselle, Imbiss-Stände, Ballonverkäufer und Schießbuden. Ein buntes, fröhliches und lautes Fest, das du bestimmt auch gerne besuchst. Doch inmitten dieses Trubels findet man leider auch die so genannten Pony-Karusselle. Vielleicht hast du das ja auch schon einmal gesehen oder bist sogar selbst auf einem dieser Ponys geritten?
Pony-Karusselle: Ein kurzer Spaß für Kinder, ein langes Leid für Ponys
Ponys haben ein sehr gutes Gehör. Sie hören sehr viel besser als du. Kannst du dir vorstellen, wie laut es für ein Pony auf dem Jahrmarkt sein muss? Es ist den ganzen Tag diesem Lärm ausgesetzt, während du nach ein paar vergnüglichen Stunden wieder nach Hause gehen kannst.
Bei einem Pony-Karussell müssen die Ponys den ganzen Tag im Kreis laufen, was auf Dauer dazu führt, dass sie Schmerzen in den Beinen bekommen können. Mit Ausbindezügeln zwingt man sie, den Kopf nach unten zu biegen, weil es für die Besucher anmutig aussehen soll. Das tut ihnen weh und ist nicht natürlich.
Oft müssen sich mehrere Ponys einen Sattel teilen. Aber: Nicht jeder Sattel passt auf jedes Pony. Das führt zu aufgescheuerten Stellen, die man als Satteldruck bezeichnet und die natürlich bei den Tieren Schmerzen verursachen. Du musst dir nur einmal vorstellen, wie es wäre, wenn Du die Schuhe eines Freundes anziehen müsstest, die dir viel zu klein sind. Keine schöne Vorstellung!
Für Ponys ist es außerdem sehr langweilig, stundenlang im Kreis zu gehen. Dadurch können sich Verhaltensstörungen entwickeln. Viel lieber würden sie auf einer Weide frei umherrennen und Richtung und Gangart selbst bestimmen. Aber nicht einmal in den Pausen können die Tiere miteinander spielen, rennen oder schmusen. Denn selbst dann sind sie so eng angebunden, dass dies nicht möglich ist.
Was du tun kannst!
Ein Jahrmarkt ist noch schöner ohne ein Pony-Karussell. Du hilfst den Tieren, wenn du nicht beim Pony-Karussell mitmachst. Wenn nämlich keine Kinder mehr reiten wollen, wird das Pony-Karussell eingestellt, da die Betreiber kein Geld mehr verdienen können. Schreib uns eine Mail an [email protected] und erzähle, wo du ein Pony-Karussell gesehen hast. Dann versuchen wir zu helfen. Denn schon lange setzt sich PETA für die Ponys ein – so zum Beispiel auch für die Abschaffung des Ponyreitens auf dem großen Stuttgarter Volksfest „Cannstatter Wasen“. Erzähle auch deinen Freunden, was Ponyreiten für die Tiere bedeutet! Ich wette, dann werden auch sie keine Lust mehr darauf haben.
Wusstest du…?
Das älteste Pony der Welt wurde 50 Jahre alt. Madame Nouo, so der Name des Ponys, lebte in Berlin und starb 2013 auf ihrer Lieblingskoppel in Düppel. Sie lebte ein sehr langes und erfülltes Ponyleben. Als Madame Nou geboren wurde, war sie ganz schwarz. Ein Shetland-Pony mit kurzen Beinen und großem Kopf. Immer etwas eigensinnig. Madame Nou hatte eben Charakter – und Glück. 1974 sollte sie zum Schlachter, doch Tierfreunde haben sie gerettet. Die Ponydame wurde auf einen Reiterhof nach Düppel gebracht und wurde der Star und Stolz ihres Vereins. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte Madame Nou auf einem Gnadenhof, auf dem sie auch ihren 50. Geburtstag feierte.