Vielleicht hast du schon mal im Fernsehen ein Pferderennen gesehen: Dabei jagen Pferde, mit Reiter:innen auf dem Rücken wie verrückt nebeneinander eine lange Strecke entlang. Viele Zuschauende auf den Rängen jubeln den Pferden und ihren Reiter:innen, den sogenannten Jockeys, zu. Meist wettet das Publikum sogar Geld darauf, welches Pferd als erstes über die Zielgerade galoppieren wird. Was viele Menschen aber nicht wissen: Für die Pferde sind solche Rennen eine große Qual.. Erfahre hier, wie es den Pferden bei Pferderennen wirklich geht.
Sind Pferderennen gut für Pferde?
Für den Körper von Pferden sind schnelle Rennen eine große Belastung, die sie auf Dauer nicht aushalten. Pferde sind nicht für Rennen gemacht, deshalb stürzen sie immer wieder und verletzen sich dabei. Oft müssen die Pferde nach einem Sturz noch auf der Rennbahn eingeschläfert werden. Die Verletzungen sind dann so schwer, dass das Pferd nicht mehr gesund werden kann. Oder die medizinische Behandlung ist langwierig und so teuer, dass Menschen sie nicht bezahlen wollen. Auch deswegen sind allein in Deutschland zwischen 2015 und 2019 mindestens 50 Pferde auf diese traurige Art gestorben.
Die Pferde werden extra schlank gezüchtet, damit sie noch schneller rennen. Für die Tiere ist das oft schlimm, denn sie können durch die Züchtung Gelenkprobleme entwickeln. Im Training und bei den Rennen werden Pferde dazu angetrieben, so schnell zu rennen, wie sie nur können. Damit sie das auch wirklich machen, werden sie von den Reiter:innen oft mit der Peitsche geschlagen. Das tut den Pferden unheimlich weh, denn sie empfinden Schmerzen, genau wie wir.
In welchem Alter werden „Rennpferde“ eingeritten?
Die meisten Pferde im Rennsport werden eingeritten, wenn sie zwei oder drei Jahre alt sind. Ab diesem Zeitpunkt werden sie in Pferderennen eingesetzt, obwohl ihr Körper noch nicht vollständig entwickelt ist. Man könnte sagen, dass sie selbst noch Kinder sind und trotzdem schon beginnen müssen, körperlich hart zu arbeiten. Das ist sehr schädlich, denn das Training und die Rennen sind eine große Belastung. Die Pferde halten das oft nicht lange aus, viele sterben früh.
Viele Pferde verletzen sich im Training. Daher kommt es oft vor, dass man ihnen Medikamente gibt, damit sie keine Schmerzen haben oder um anderes Leid zu verdecken. Denn die Pferde sollen trotz Verletzungen oder körperlichen Problemen an Rennen teilnehmen. Das liegt daran, dass die Pferde als Ware angesehen werden: Beim sogenannten „Pferdesport“ investieren Menschen oftmals viel Geld in die Tiere. Daher erwarten sie, dass das Pferd an den Rennen teilnimmt, egal, ob das Tier dazu in der Lage ist oder nicht. Mit den Medikamenten werden die Schmerzen und Krankheiten der Pferde aber oft nur überdeckt und nicht geheilt. Das bedeutet, das Tier ist gar nicht gesünder – man merkt ihm seine Schmerzen nur nicht mehr an. Das Tier leidet weiterhin.
Was passiert mit „ausgedienten Rennpferden“?
Wenn Pferde vier oder fünf Jahre alt sind, können sie die hohen Leistungen und Erwartungen oftmals nicht länger erfüllen und nicht mehr an Rennen teilnehmen. Meist sind sie dann für die Menschen, die sie halten, nutzlos und werden aussortiert. Es gibt nur wenige Lebenshöfe, die Pferde aufnehmen können. Kaum jemand möchte so ein ehemaliges „Rennpferd“ haben – denn es kostet viel Geld und muss sehr gut versorgt werden. Für viele Pferde, die für den Rennsport benutzt wurden, bedeutet das deshalb, dass sie ins Schlachthaus gebracht und dort getötet werden.
So können wir den Pferden helfen
Am besten wäre es, wenn niemand mehr Pferderennen besucht. Denn: wenn es irgendwann kein Publikum mehr gibt, gibt es auch die Veranstaltungen nicht mehr. Wenn niemand mehr Wetten abschließt, können die Jockeys und Haltenden der Pferde kein Geld mit dem Sieg verdienen. Dann macht ihnen das auch keinen Spaß mehr, und es wird keine Pferderennen mehr geben!
Erzähle deiner Familie und deinem Freundeskreis, was du heute über Pferderennen gelernt hast. Vielleicht kannst du in der Schule ein Referat halten. Berichte möglichst vielen Menschen davon, warum es wichtig ist, Mitgefühl für Tiere wie Pferde im Rennsport zu haben.
