Wenn ihr bei euch zuhause Meerschweinchen haltet, hast du es vielleicht schon bemerkt: Die kleinen Tiere unterhalten sich miteinander auf verschiedene Weise und reagieren auch auf ihre menschlichen Mitbewohner. Hier erfährst du, wie Meerschweinchen sich mitteilen und wie du ihre Sprache verstehst.
Meerschweinchen verstehen: So kommunizieren die kleinen Nager
Meerschweinchen sprechen zwar nicht die gleiche Sprache wie wir Menschen, aber über Körpersprache und Geräusche zeigen sie sehr deutlich, wie sie sich fühlen. Wenn du deine kleinen tierischen Mitbewohner aufmerksam beobachtest, kannst du mit etwas Übung verstehen, was sie dir sagen möchten.
Meerschweinchen sind sehr gesprächig und weisen mit verschiedenen Geräuschen ziemlich eindeutig auf ihre Stimmung hin.
Lautes Quieken
Mit lautem Quieken möchten deine Meerschweinchen dich darüber informieren, dass sie Hunger haben. Manchmal begrüßen sie mit quiekenden Geräuschen auch einfach nur fröhlich ihre menschlichen Mitbewohner oder erhoffen beim Öffnen des Kühlschranks, dass etwas für sie abfällt. Aber Vorsicht: Sehr schrilles Quieken kann ein Hinweis darauf sein, dass dein Meerschweinchen Panik, Angst oder Schmerzen hat.
Leises Glucksen
Vor sich hin glucksende Meerschweinchen fühlen sich wohl. Ob in Gesellschaft, beim Ausruhen oder bei gemeinsamen Mahlzeiten: Einige der Nager glucksen gerne den ganzen Tag zufrieden vor sich hin.
Lautes Quiezen
Ein Geräusch, das sich Quiezen nennt, machen Meerschweinchen, wenn sie miteinander diskutieren. Angeblich quiezen vor allem weibliche Meerschweinchen, wenn sie sich uneinig sind. Aus so einer Diskussion kann manchmal ein größerer Streit entstehen. Hier solltest du ganz genau beobachten, wie sich deine Meerschweinchen-Gruppe untereinander versteht – wenn der Streit nicht nur von kurzer Dauer ist, solltest du einen Experten oder eine Expertin hinzuziehen.
Zirpen oder Chirpen
Zirpen klingt ähnlich wie Vogelgezwitscher. Dieses Geräusch machen Meerschweinchen vermutlich, wenn sie Stress haben. Gründe dafür können Rangstreitigkeiten sein, der Tod eines Gruppenmitglieds oder Unruhe, beispielsweise durch einen dauernd laut laufenden Fernseher. Wenn eines deiner Meerschweinchen vor sich hin zirpt, sind die anderen Tiere oftmals besorgt. In diesem Fall solltest du dringend dafür sorgen, dass der Stressauslöser gefunden und beseitigt wird.
Brommseln
Brommseln ist das Brummen von Meerschweinchen-Männern, die die weiblichen Tiere beeindrucken wollen. Dabei wackeln die Meerschweinchen-Männer langsam mit ihrem Hinterteil, während sie sich den Frauen von der Seite nähern. Bei Streitigkeiten brommseln weibliche und männliche Meerschweinchen, die Böckchen versuchen damit manchmal, die weiblichen Frauen zu beruhigen.
Gurren
Mit einer leiseren Version des Brommseln versuchen die kleinen Nager, sich gegenseitig zu beruhigen. Manchmal kann dieses Gurren auch ein Zeichen dafür sein, dass ein Meerschweinchen sich unwohl fühlt – zum Beispiel, wenn du es streichelst oder ihm die Krallen schneidest und ihm die Nähe unangenehm ist.
Zähne mahlen
Die Zähne eines Meerschweinchen wachsen sein ganzes Leben lang. Indem ein Meerschweinchen ständig seine Mahlzeiten kaut und seine Zähne aufeinander mahlt, hält es sie kurz. Steht das Mahlen der Zähne nicht in Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme, kann es auch als Ausdruck von Unsicherheit gedeutet werden.
Zähne klappern
Klappert ein Meerschweinchen hörbar mit seinen Zähnen, ist die Botschaft eindeutig: Das Tier warnt sein Gegenüber bei Streitigkeiten, dass eine Grenze erreicht ist – akzeptiert das andere Tier das nicht, kann ein Streit folgen. Wenn dein Meerschweinchen dich anklappert, möchte es in Ruhe gelassen werden.
Meerschweinchen und andere Tiere verstehen, um ihnen im Notfall zu helfen
Egal, ob bei dir zuhause Kleintiere wie Meerschweinchen und Hamster, Kaninchen, Hunde, Katzen oder andere tierische Mitbewohner wohnen: Du solltest ihr Verhalten aufmerksam beobachten, um sie und ihren Charakter zu verstehen.
Dann kannst du erkennen, wenn dein tierischer Mitbewohner Aufmerksamkeit oder doch lieber seine Ruhe möchte. Solltest du auffällige Veränderungen bemerken, informiere bitte immer deine Eltern. Gemeinsam könnt ihr dann überlegen, ob dein Tier vielleicht Schmerzen oder Stress hat und ihr besser einen Tierarzt aufsuchen solltet.
Denk dran: Meerschweinchen sind keine Kuscheltiere und mögen es meist auch nicht, auf den Arm genommen oder gestreichelt zu werden. Sie sollten niemals zum Kuscheln gezwungen werden. Wenn wir Menschen auf die Bedürfnisse unserer tierischen Mitbewohner achten, können wir die netten Nager bei vielen spannenden Aktivitäten beobachten.