Katzen sind die beliebtesten „Haustiere“ in Deutschland. Das ist auch kein Wunder, denn sie sind verspielte, kluge und neugierige Tiere. Viele von ihnen schmusen gerne, schnurren, wenn es ihnen gut geht, und lieben es, mit ihren menschlichen Begleitern oder Artgenossen zu toben und zu spielen.
Doch auch wenn sie süß und liebenswert sind – Katzen sind anspruchsvolle Tiere, die viele Dinge in ihrem Leben benötigen, um sich wohlzufühlen. Hier findest du 5 Tipps und eine Checkliste, auf was du unbedingt achten solltest, wenn du einer Katze ein Zuhause schenken möchtest.
1. Ein Tier bedeutet Verantwortung
Katzen können über 20 Jahre alt werden. Wenn du dein Zuhause mit einer Katze teilen willst, dann musst du dir darüber im Klaren sein, was für eine langfristige Verantwortung das mit sich bringt. Die Tiere sind darauf angewiesen, dass du dich ein Leben lang gut um sie kümmerst und auf sie aufpasst. Diese Dinge solltest du dabei immer beachten:
- Sie brauchen täglich frische Nahrung und Wasser.
- Wenn sie krank sind, müssen Katzen zum Tierarzt.
- Das kann auch ganz schön teuer werden, d.h. es muss genügend Geld da sein oder aber ihr überlegt, eine Krankenversicherung für Tiere abzuschließen.
- Katzen brauchen viel Liebe und Aufmerksamkeit, damit ihnen nicht langweilig wird.
- Die passende Ausstattung und genügend Platz – auch ein gut eingezäunter Balkon oder Garten bringen für deine Samtpfote Begeisterung.
- Jemand muss sich auch dann um sie kümmern, wenn deine Familie in den Urlaub möchte.
- Auch Katzen langweilen sich, wenn sie den ganzen Tag allein sind. Vielleicht wäre die Aufnahme von einem weiteren Artgenossen sinnvoll, damit deine Katze nicht einsam ist.
Außerdem solltest du dir vorab Gedanken machen, welche Charaktereigenschaften eine Katze besitzen sollte, um zu deiner Familie und dir zu passen. Hierfür kannst du Tierheimmitarbeiter befragen, denn sie kennen ihre Schützlinge am besten. Babykatzen beispielsweise sind meist sehr verspielt und fühlen sich schnell einsam, wenn sie keine Artgenossen um sich haben – aus diesem Grund vermitteln viele Tierheime und Tierschutzvereine Babykatzen nicht allein, sondern immer nur zu zweit. Ältere Katzen sind meistens ruhiger und verschmuster, sie haben bereits vieles in ihrem Leben gesehen und haben einen eigenen, ausgeprägten Charakter. Wäge die Vor- und Nachteile sorgfältig ab und besprich sie mit deinen Eltern.
2. Das Haus katzensicher gestalten
Katzen lieben es, neue Dinge zu entdecken. Je nachdem, was die Katzen in ihrem Leben bisher erlebt haben und wie viel Zeit ihr Zuhause mit den Samtpfoten verbringt, können sie auch gut in der Wohnung oder im Haus leben und von dort aus die Natur beobachten. Ermögliche ihnen dafür einen Platz am abgesicherten Fenster, von dem aus sie das Geschehen draußen neugierig verfolgen können. Öffne dein Fenster nur, wenn dieses mit einem Netz gesichert ist und deiner Katze nichts passieren kann.
Vorsicht: Kippfenster können lebensgefährlich sein! Gerät deine Katze in ein gekipptes Fenster, kann sie sich daraus nur schwer befreien. Lasse sie niemals mit einem gekippten Fenster allein.
Wenn du deine Katze rauslassen möchtest, gibt es einige Dinge, die du beachten musst, denn die Welt draußen birgt viele Gefahren für Katzen: Am besten ist es, einen eingezäunten Bereich im Garten oder einen abgesicherten und katzenfreundlichen Balkon einzurichten, auf der sich dein neuer tierischer Mitbewohner nach Herzenslust in der warmen Sonne räkeln oder den Wind auf dem Fell genießen kann.
Checkliste für die Katzenhaltung
Hier eine Liste mit 7 Dingen, die eine Katze unbedingt im Haus oder in der Wohnung braucht, um glücklich zu sein:
- Katzentoilette mit Einstreu (mindestens zwei pro Katze)
- Unterschiedliche Kratz- und Klettermöglichkeiten, z. B. mindestens ein Kratzbaum, der nur deiner Katze gehört und an dem sie ihren Kratzdrang ausleben kann. Hier kannst du kreativ sein: Viele Klettermöglichkeiten kannst du gemeinsam mit deinen Eltern selbst bauen.
- Freien Zugang zu frischem, sauberem Wasser (Katzen lieben fließende Gewässer, also probiert es doch mal mit einem Trinkbrunnen).
- Napf für regelmäßige Mahlzeiten
- Ausreichende Versteckmöglichkeiten (z. B. Höhlen, Kissen, Bettchen, Katzen mögen es vor allem, von hoch oben das Geschehen zu beobachten. Wie wäre es also mit einem Wandregal mit Box und Kissen?)
- Spielzeug (egal, ob Spielangel, Katzenminze, ein Sisalball oder ein selbstgebautes Spielzeug – miteinander spielen stärkt eure Bindung und ist wichtig, damit deine Katze sich wohlfühlt und ausgeglichen ist)
- Pflegezubehör wie Kamm, Bürste und ggf. Krallenschere (Fellpflege ist vor allem bei Langhaarkatzen unglaublich wichtig. Sonst bilden sich Verfilzungen, die ziepen und jucken)
3. Aufgepasst: Keine giftigen Pflanzen
Achte unbedingt darauf, dass keine giftigen Pflanzen in der Umgebung eurer Katze stehen. Dazu gehören unter anderem Buchsbäume, Osterglocken, Maiglöckchen, aber auch Weihnachtssterne und noch viele weitere. Wenn du dir unsicher bist, kläre am besten gemeinsam mit deinen Eltern ab, welche Pflanzen ihr besser aus eurem Zuhause entfernen solltet.
Stattdessen kannst du deinem Liebling zum Beispiel Katzengras anbieten. Dies ist gerade während des Fellwechsels von Winter- auf das leichtere Sommerfell eine sehr beliebte Pflanze bei Katzen. Außerdem unterstützt sie ihre Verdauung.
4. Katzensprache verstehen lernen
Es ist wichtig, dass du gewisse Dinge über Katzen weißt – dazu gehört die Tiersprache. Katzen haben genau wie andere Tiere eine ganz eigene Art, miteinander und auch mit uns zu sprechen. Wenn du ihre Art, sich auszudrücken, verstehst, siehst du, wann es ihr vielleicht schlecht geht, du erkennst, wann sie spielen möchte, Hunger hat oder dir einfach sagen möchte, dass sie dich lieb hat. Wenn du verstehst, wie Katzen mit dir sprechen, könnt ihr schnell die allerbesten Freunde werden.
5. Katzen immer im Tierheim adoptieren
Du bist dir jetzt um die Verantwortung bewusst, die es mit sich bringt eine Katze zu halten und dass sie viele Jahre bei dir leben wird. Außerdem hast du deinen Garten oder Balkon katzensicher gemacht und alle notwendigen Dinge von Kratzbaum bis Katzenfutter besorgt. Und du weißt, wie du erkennst, wann es einer Katze gut und wann schlecht geht. Kurzum: Du hast alles, was du für die Katzenhaltung brauchst. Es fehlt aber noch das Wichtigste: Dein vierbeiniger Freund! Aber woher bekommst du eine Katze?
Unzählige Katzen landen jedes Jahr in deutschen Tierheimen. Das liegt zum einen daran, dass sich wildlebende Katzen sehr schnell vermehren. Zum anderen werden bestimmte Rassen von Züchtern gezielt und meist nur des Geldes wegen vermehrt. Für die Katzen im Tierheim bedeutet dies leider, dass sie oftmals lange auf eine neue Familie warten müssen. Manchmal müssen sie auch ihr ganzes Leben im Tierheim verbringen.
Wenn du Katzen liebst, kannst du ihnen helfen, indem du sie aus einem Tierheim adoptierst. Wenn eure Familie überlegt, eine Katze aufzunehmen, schlag ihr doch einfach mal vor, in euer örtliches Tierheim zu fahren. Dort wartet mit Sicherheit genau die richtige Katze auf euch. Verbringe dort ein paar Stunden Zeit mit den Tieren und schau, welche Katze am besten zu euch passt. Gerne helfen euch auch die Tierheimmitarbeiter bei eurer Entscheidung und stehen euch bei Fragen zur Seite.
Was du sonst noch für Katzen tun kannst
Jetzt weißt du bestens darüber Bescheid, was du brauchst, um eine oder mehrere Katzen zu halten. Das reicht dir noch nicht? Dann halte doch ein Referat und informiere deine Mitschüler über das Thema „Haustiere“ – es gibt darüber viel zu erzählen. Und du kannst von deinen eigenen tollen Erfahrungen berichten, wie es war, eine eigene Katze aus dem Tierheim zu adoptieren.