Warum sollte man kein Leder tragen? Die Kühe werden doch wegen ihres Fleisches sowieso geschlachtet.
Leder war einst die Haut eines lebendigen Tieres. Kühe, Schweine, Ziegen oder Pferde werden auch wegen ihrer Haut geschlachtet, da Leder neben Fleisch das wichtigste Produkt der Schlachthäuser ist. Denn auch mit der Haut der Tiere lässt sich viel Geld verdienen. Deswegen werden sogar Kälbchen oder Lämmer wegen ihrer Haut geschlachtet. Wenn man also Leder kauft, unterstützt man mit seinem Geld automatisch die Tötung von Tieren. Und das nur für Modeartikel wie Schuhe, Handtaschen oder Möbel! Es gibt so viele Alternativen zu Leder, warum also solch unnötiges Leiden unterstützen?
Leder ist doch umweltfreundlicher als künstliche Materialien, oder?
Das stimmt nicht! Die Lederproduktion ist in Wahrheit sehr umweltschädlich. Für die Verwandlung der Tierhäute zu Leder werden tonnenweise giftige Chemikalien eingesetzt. In sogenannten Gerbereien müssen selbst Kinder in Asien an gefährlichen Maschinen arbeiten oder stehen knietief in gesundheitsschädlichen Flüssigkeiten, die die Tierhaut haltbar machen sollen. Die hochgiftigen Abwässer von Gerbereien werden häufig einfach in den nächsten Fluss geleitet. Fische, Reptilien und Pflanzen sterben dadurch.
Wo kann ich lederfreie Schuhe, Taschen, Gürtel, Bälle usw. finden?
Heutzutage ist das ganz einfach. Zahlreiche Produkte aus Kunstleder, Stoff oder Mikrofaser findest du in vielen Kaufhäusern und Schuhgeschäften. Du musst nur genau auf die Label schauen. Du erkennst Kunstfasern an dem aufrechten Viereck und Textilfasern wie Baumwolle an dem Stoffsymbol. Wenn du eine Tierhaut auf dem Symbol siehst, lass den Schuh lieber im Regal – das ist Echtleder und war einmal eine Tierhaut.
Warum keine Wolle tragen?
Schafen wächst nur so viel Wolle, weil die Menschen ihnen über die Jahrhunderte extra viel Fell angezüchtet haben. Durch die Züchtungen haben die Schafe auch ihren eigentlichen natürlichen Fellwechsel verloren und müssen von ihrer Wolllast befreit werden, in dem man sie einmal im Jahr schert. Dabei geht es allerdings gewaltsam zu, weil die Scherer das so schnell wie möglich machen, da sie pro geschorenem Schaf bezahlt werden. Außerdem halten die die sensiblen Tiere nicht wie gewünscht still. Die Scherer in Australien – wo die meiste Wolle herkommt – schlagen und treten dann die Schafe oder fügen ihnen klaffende Schnittwunden mit den Schermaschinen zu.
Viele neugeborene Lämmchen sterben sogar, noch bevor sie acht Wochen alt sind, weil sie entweder verhungern oder die Kälte oder Hitze nicht verkraften. Ausgewachsene Schafe sterben oft an Krankheiten oder Vernachlässigung.
Hast du schon einmal von ‚Mulesing‘ gehört? Die Farmer schneiden den Schafen ohne Betäubung große Fleisch- und Hautstreifen hinten an den Beinen ab. Das machen sie, um zu verhindern, dass Fliegen an die Schafe gehen. Dabei ist diese grausame Behandlung in Australien völlig unnötig, da es auch schonende Pflege und Behandlungsmöglichkeiten gegen Fliegen gibt.
Ist die Pelzindustrie so grausam, wie behauptet wird?
Noch viel schlimmer! PETA hat auf Pelztierfarmen von China bis Deutschland ermittelt. Dort waren Tiere mit gebrochenen Knochen und Wunden, die nicht durch einen Tierarzt behandelt wurden. Füchse, Kaninchen oder Nerze verbringen ihr ganzes Leben in engen, dreckigen Käfigen und sie werden oftmals nicht ausreichend mit Futter und Wasser versorgt. Nach nur wenigen Monaten töten Pelzfarmer die Tiere und ziehen ihnen ihr Fell ab.
Tiere, die durch Fallen gejagt werden, beißen sich ihren eigenen Fuß ab, um zu fliehen. Viele Tiere sterben qualvoll, bevor sie Pelzjäger in den Eisenfallen finden. Um den Pelz nicht zu beschädigen, werden die Tiere häufig totgeschlagen oder -getreten. Die Tiere in der Pelzindustrie leiden sehr, ob beim Todeskampf in der Falle oder in einem winzigen Drahtgefängnis.
Woher kommen Daunen?
Daunen sind die kleinsten Gänse- und Entenfedern. Man findet sie oft in Decken und Winterjacken. Um die Daunen zu gewinnen, werden die Tiere an den Füßen festgebunden und an den Hälsen hochgezogen. Dann werden ihnen die Federn rausgerissen, was ihnen große Schmerzen bereitet. Dabei kommt es oft zu Verletzungen. Danach kommen sie in den Stall zurück, bis wieder genug Federn nachgewachsen sind. Das müssen die Tiere drei Mal erleiden, bis sie nach nicht mal einem Jahr zum Schlachter kommen. Natürlich gibt es warme Alternativen zu Daunen bei Mode und Bettdecken und -kissen, so dass niemand diese Grausamkeit unterstützen muss. Außerdem sind pflanzliche und künstliche Füllmaterialien billiger und halten ebenso warm. Für Allergiker ist es sowieso besser keine Daunenprodukte zu kaufen.