Du magst Fische und möchtest, dass es ihnen gut geht? Dann kannst du ein Referat darüber halten, warum Angeln für Fische kein Spaß ist und sie darunter sehr leiden. PETAKids gibt dir Tipps, welche Informationen für dein Referat oder deine Hausaufgabe zum Thema Angeln wichtig sind.
1. Beginne mit ein paar Fakten über Fische
Fische sind Lebewesen wie jedes andere Tier. Sie leben unter Wasser und können dort atmen. Es ist also umgekehrt wie bei uns Menschen. Fische bekommen dafür an Land keine Luft – ihre Kiemen sammeln den Sauerstoff aus dem Wasser, nicht wie wir aus der Luft. Fische müssen aber auch gar nicht an Land atmen können, da ihr Lebensraum in Seen, Teichen, Flüssen, Bächen, aber auch im Ozean ist und sie von sich aus keinen Grund haben, an Land zu gehen.
Frage deine Mitschüler einmal, ob sie wussten, dass Fische ziemlich intelligent sind und sich gut Dinge merken können. Manche Fischarten singen sogar im Chor unter Wasser. Insgesamt sprechen Fische auf ganz unterschiedliche Arten sehr rege miteinander und geben Laute von sich, wie z. B. durch Knurren, Tröten, Trommeln, Quietschen oder über Körpersprache, indem sie sich zum Beispiel auf den Kopf stellen und so einem Jagdpartner zeigen, wo sich die Beute versteckt. Heringe unterhalten sich miteinander, indem sie pupsen – für sie ist das völlig normal. Fische lieben es, gesellig zu sein, sie brauchen und beschützen einander und haben Empfindungen, ganz genau wie Hunde, Katzen, Schweine, Kühe und wie wir Menschen.
2. Erkläre, was Angeln ist
Was ist Angeln überhaupt? Jeder kennt das Bild eines Menschen am Flussufer mit einem Stock in der Hand, von dem eine Schnur ins Wasser baumelt – einfach gesagt, ist das bereits eine Angel. Das klingt auf den ersten Blick ganz nett, darum gilt Angeln auch als Sport und harmlose Freizeitbeschäftigung. Beim Angeln geht es aber nur um eine Sache: Fische einzufangen und aus dem Wasser zu ziehen, um die Tiere entweder zu töten und zu essen oder um ihre Größe mit anderen zu vergleichen. Das nennt sich dann Wettangeln.
Wie wird geangelt?
Die Angel besteht hauptsächlich aus einer „Rute“, einem Angelstab zum Festhalten, langen Schnüren und Haken, in die die Fische beißen sollen. Damit die Fische anbeißen, werden sogenannte Köder benutzt, oft sind das Insekten wie Mehlwürmer. Diese Tiere werden oft lebendig auf den Haken gespießt. Dann wird die Angel ins Wasser geworfen und so lange gewartet, bis ein hungriger Fisch in den Köder beißt. Wenn er das tut, bleibt er mit seinem Mund am Haken hängen und kann sich nicht befreien, so sehr er es auch versucht. Dann wird er an Land gezogen und entweder getötet oder mit Verletzungen und großer Angst zurück ins Wasser geworfen.
3. Erkläre, warum Fische in Ruhe gelassen werden sollten
Es ist wichtig zu wissen, dass Fische genauso fühlende Lebewesen wie Hunde, Katzen und auch wir Menschen sind. Deshalb gibt es einige Gründe, die vielen Menschen, die angeln oder das gerne machen möchten, nicht bewusst sind. Baue sie in dein Referat zum Thema Angeln ein und erkläre, weshalb es wichtig ist, dass wir die Fische und andere Wasserbewohner in Ruhe lassen.
Fische fühlen Schmerz
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Fische Schmerzen empfinden. [1] Angelhaken z. B. sind sehr scharf und spitz. Es würde uns genauso wehtun, wie es den Fischen Schmerzen zufügt, wenn sie sich an so einem Haken aufspießen. Fische haben Gefühle. Sie empfinden Freude, fühlen sich mit ihren Familien verbunden und wollen diese beschützen, pflegen einander und fühlen Angst und Leid, wenn sie verletzt und aus ihrem natürlichen Lebensraum gezogen werden, wo sie nicht atmen können.
Fische wollen leben
Falls du schon einmal beim Angeln warst, hast du sicher gesehen, wie der Fisch am Haken zappelt, wenn man ihn aus dem Wasser zieht. Was würdest du tun, wenn du ein Fisch wärst? Würdest du nicht auch zappeln und versuchen, dich loszureißen? Wissenschaftler haben auch gezeigt, dass Fische, die schon einmal am Haken hingen, anschließend oft einen großen Bogen um den Angelköder machen. Aus einem einfachen Grund: Sie wollen leben.
Auch der Fischköder hatte ein Leben
Der Biologe Jonathan Balcombe berichtet in seinem Buch „Was Fische wissen“, wie unwohl er sich fühlte, als er als Kind mit einem Erwachsenen zum Angeln ging und sah, wie dieser den lebenden Angelköder auf den Haken spießte. [2] Wir wissen nicht genau, was eine Bienenlarve oder ein Regenwurm fühlt, wenn man sie lebend auf einen Haken steckt, aber auch sie haben Nervenzellen und fangen an, sich zu winden. Daher sind ungute Gefühle beim Angeln mehr als berechtigt. Hör auf deinen Bauch, denn mit Mitgefühl liegst du immer richtig.
Angeln tut auch anderen Tieren weh
Manche Menschen lassen nach dem Angeln alte, kaputte Angelschnüre und sogar Haken in der Natur als Müll liegen. Diese Schnüre gelangen oft ins Wasser und Enten und Schwäne können sich darin verfangen oder an ihnen ersticken. Auch Plastikmüll und Getränkedosen werden am Ufer vergessen oder liegen gelassen. Sie verschmutzen die Gewässer und im Wasser lebende Tiere werden krank. In zurückgelassene Haken können auch andere Tiere und auch Menschen treten und sich daran verletzen.
4. Erkläre, was man anstelle von Angeln machen kann
Es gibt viele andere Möglichkeiten, wie man Spaß haben kann, ohne dabei Fische und andere Tiere zu verletzen. Stelle deinen Mitschülern das Müllfischen vor – wäre es nicht eine tolle Idee, wenn ihr als Klasse einmal alle gemeinsam Müllfischen gehen würdet? Damit helft ihr nicht nur den Fischen und macht Seen und Flüsse sauber. Wie Müllfischen geht, erfährst du hier: petakids.de/muellfischen.
5. Stelle am Ende Fragen und beziehe deine Zuhörer mit ein
Frage nach, ob deine Klassenkameraden alles verstanden haben. Was spricht dafür, was dagegen? Findet ihr, dass es für Angeln als Freizeitbeschäftigung eine sinnvolle Begründung ist? Würden die Fische das genauso sehen?
[1] Sneddon, Lynne U. (2019): Evolution of nociception and pain: evidence from fish models. In: Philosophical Transactions of the Royal Society B. London: The Royal Society
[2] Balcombe, Jonathan (2018): Was Fische wissen: Wie sie lieben, spielen, planen: unsere Verwandten unter Wasser. Hamburg: Mareverlag.