Wusstest du, dass Fische gerne miteinander singen, beste Freunde haben und sich auch durch Pupsen unterhalten? Hier erfährst du mehr über das spannende Leben der Fische!
1. Fische unterhalten sich
Von wegen „stumm wie ein Fisch“! Fische „sprechen“ auf ihre ganz eigene Art miteinander. Zum Beispiel kommunizieren Heringe, indem sie pupsen. Dafür pressen sie Luft aus ihrer Schwimmblase in den Analtrakt und pupsen dann sekundenlange Worte in verschiedenen Tonlagen. Andere Fische wie der Elefantenrüsselfisch senden elektrische Signale aus, um sich mit ihren Artgenossen zu unterhalten. Der Piranha hat Trommelmuskeln, die mit der Schwimmblase verbunden sind, und der Grunzerfisch kann mit seinen Zähnen grunzende Laute erzeugen, die durch die Schwimmblase, als Resonanzkörper, verstärkt werden.
2. Fische kuscheln gern miteinander
Viele Fische beruhigen sich, indem sie sich an andere Fische kuscheln. Zum Beispiel suchen Doktorfische den Körperkontakt zu anderen Doktorfischen, wenn sie Angst haben. [1] Auch lassen sich einige Fische gern von Tauchern streicheln, wie zum Beispiel Haie. Die sind nämlich gar nicht so gefährlich, wie es in manchen Filmen wirkt, sondern freuen sich teils genauso über Streicheleinheiten wie ein Hund oder eine Katze.
3. Fische helfen ihren Freunden
Fische lassen ihre Freunde nicht im Stich, wenn diese in Gefahr geraten oder krank sind, sondern helfen ihnen. Zum Beispiel wurde beobachtet, wie ein Kugelfisch sich in einem Fischernetz verheddert hat und sein Freund die ganze Zeit bei ihm blieb, bis Taucher ihn befreit haben. Dann schwammen die beiden Freunde gemeinsam davon.
Auch bei der Jagd unterstützen sich Fische gegenseitig. So jagen Zackenbarsche oft gemeinsam mit Muränen. Der Zackenbarsch fordert sie zur gemeinsamen Jagd auf, indem er vor ihrer Höhle seinen Kopf schüttelt. Wenn die Muräne mitkommt, zeigt der Barsch ihr, in welcher Felsspalte sich die Beute versteckt, indem er sich mit dem Kopf nach unten über die Beute stellt. [3]
4. Fische haben ein sehr gutes Gedächtnis
Viele Menschen denken, Fische hätten ein schlechtes Gedächtnis und können sich immer nur wenige Sekunden merken – genau wie Dorie aus „Findet Nemo“. Doch das stimmt ganz und gar nicht. Wissenschaftler haben inzwischen herausgefunden, dass viele Fische ein ebenso gutes Gedächtnis haben wie Säugetiere und Vögel. [4] Sie wissen genau, wer ein Freund, ein Räuber oder ein Konkurrent ist und wo sich diese aufhalten.
5. Fische singen Lieder
Genau wie Vögel singen einige Fische gerne miteinander im Chor. So treffen sich tropische Korallenfische in Australien morgens und abends und singen gemeinsam. Dabei hat jede Fischart einen ganz eigenen Ruf – sie quietschen, brummen und knurren. Alles zusammen ergibt ein einzigartiges Lied. [5]
6. Fische können sich ihr Geschlecht aussuchen
Hättest du gedacht, dass manche Fische sich aussuchen können, ob sie ein Fisch-Mann oder eine Fisch-Frau sind? Clownfische können das! Sie werden alle als männliche Tiere geboren, können aber später entscheiden, ob sie ein Mann bleiben wollen oder sich zu einer Frau umwandeln. Ihre Entscheidung hängt davon ab, wie viele andere Clownfisch-Frauen und -Männer es schon in ihrer Umgebung gibt. Gibt es zum Beispiel viele Männer und nur wenige Frauen, wechseln sie ihr Geschlecht von männlich zu weiblich. Damit erhöhen sie ihre Chancen, sich fortzupflanzen. [6]
7. Fische haben Gefühle
Genau wie Hunde, Schafe und wir Menschen haben Fische Gefühle. Sie fühlen Freude, Entspannung, Angst und Stress. [7] Auch Schmerzen können sie spüren, zum Beispiel wenn sie durch einen Angelhaken verletzt werden. [8] Auch Fische möchten daher ein friedliches Leben in Freiheit führen und nicht in ein Aquarium eingesperrt oder getötet und gegessen werden.
Auch wenn Fische sich sehr von uns unterscheiden und im Wasser zu Hause sind, bedeutet das nicht, dass ihr Leben und ihr Glück weniger wichtig sind als unseres. Sie verdienen unser Mitgefühl genauso wie alle anderen Tiere. Jeder Fisch möchte leben.
Was du für die Fische tun kannst
Sprich mit deiner Familie und deinen Freunden darüber, was du hier über Fische erfahren hast. Vielleicht möchte deine Familie mal vegane Fischstäbchen kochen oder ihr probiert mal Sushi mit Gurke statt mit Fisch. Du kannst auch in deiner Schule ein Referat über Fische halten und so deinen Mitschülern mehr über diese spannenden Tiere erzählen.
[1] New Scientist (15.11.2011): Fin massage relieves stress in surgeonfish, https://www.newscientist.com/article/dn21171-fin-massage-relieves-stress-in-surgeonfish/, (eingesehen am 15.03.2021)
[2] Youtube, ali ali (02.09.2017): Kugelfisch wird aus Netz befreit…, https://www.youtube.com/watch?v=HlGoJPm_sCQ, (eingesehen am 15.03.2021)
[3] Spektrum (07.12.2006): Muränen und Zackenbarsche jagen im Team, https://www.spektrum.de/news/muraenen-und-zackenbarsche-jagen-im-team/859532, (eingesehen am 15.03.2021)
[4] ABC Science (14.01.2010): Three-second fish memory ‚rubbish‘, http://www.abc.net.au/science/articles/2010/01/14/2792407.htm, (eingesehen am 15.03.2021)
[5] New Scientist (21.09.2016): Fish recorded singing dawn chorus on reefs just like birds, https://www.newscientist.com/article/2106331-fish-recorded-singing-dawn-chorus-on-reefs-just-like-birds/, (eingesehen am 15.03.2021)
[6] National Geographic (o.J.): Clownfish, https://www.nationalgeographic.com/animals/fish/group/clownfish/, (eingesehen am 15.03.2021)
[7] The Royal Society (22.11.2015): Fish can show emotional fever: stress-induced hyperthermia in zebrafish, https://royalsocietypublishing.org/doi/full/10.1098/rspb.2015.2266, (eingesehen am 15.03.2021)
[8] Sneddon, Lynne U. (2019): Evolution of nociception and pain: evidence from fish models. In: Philosophical Transactions of the Royal Society B. London: The Royal Society