Vielleicht hast du bei Mitschüler:innen, Freund:innen oder Verwandten schon einmal Fische gesehen, die als „Haustiere“ in einem Aquarium gehalten werden. Manche Menschen denken, die oft bunten Wasserbewohner seien in den kleinen Tanks schön anzusehen – für die Tiere ist das aber nicht schön. Fische können ihre natürlichen Bedürfnisse in Aquarien nicht ausleben, sie leiden und sterben oftmals früh. Fische brauchen ihre natürliche Umgebung im Meer oder See, um artgerecht zu leben.
PETAKids erklärt dir, warum du keine Fische in der Zoohandlung kaufen solltest.
Woher kommen Fische für Aquarien?
Fische, die wir zum Beispiel in Zoohandlungen sehen, sind meistens tropische Süß- oder Salzwasserfische und stammen aus dem Indischen oder Pazifischen Ozean oder aus Zuchtfabriken. Die allermeisten Meerwasserfische sind Wildfänge, das bedeutet, dass Menschen sie aus dem Ozean einfangen, einsperren, oft weite Wege transportieren und dann für Geld verkaufen.
Viele Fische sterben aber bereits beim Fang oder wenn sie zwischen den Händlern weitergereicht werden, bevor ihre lange Reise mit dem Flugzeug überhaupt beginnt. Sie sterben an Stress, Krankheiten oder sie ersticken, weil zu wenig Wasser im Transportbehälter ist.
In den Massenzuchten sterben viele Fische auch schon im Becken. Oft lassen Mitarbeiter die toten Körper einfach im Wasser zwischen ihren Artgenossen herumschwimmen.
Viele Fische sterben schon während der Reise
Fische für Aquarien werden in die ganze Welt verkauft. Für den Transport verpackt man sie häufig komplett ohne Nahrung – obwohl die Reise mehrere Tage lang dauern kann. Manchmal werden den Fischen Medikamente gegeben, die gegen Stress helfen sollen. Das Beruhigungsmittel wird in das Wasser der Fische geschüttet, damit diese aus Panik nicht ihre eigene Schwanzflosse anknabbern. Dennoch sterben viele Fische bereits vor oder während der langen Reise.
Welche Fragen du dir stellen solltest, bevor du Fische hältst
Bitte adoptiere Fische aus dem Tierheim und sei dir vor der Anschaffung von Fischen unbedingt bewusst, dass deine künftigen Schützlinge Bedürfnisse haben, über die du Bescheid wissen solltest. Wenn du dich falsch um die Tiere kümmerst, leiden sie und sterben im schlimmsten Fall. Kleine Fische wie Guppys können bis zu vier Jahre alt werden, so lange solltest du dir der Verantwortung bewusst sein.
Diese Fragen solltest du dir stellen, bevor du Fische als tierische Mitbewohner adoptierst:
- Was brauchen Fische, um glücklich zu sein?
- Kann mein Aquarium diese Ansprüche erfüllen?
- Woher sollen die Fische kommen?
- Weiß ich oder jemand in meiner Familie genügend über Fische und Aquarien?
Welche Fische verstehen sich gut?
Alle Fische sind fühlende Lebewesen, die auch Schmerzen empfinden können. Deshalb sollten grundsätzlich nur Fische zusammenleben, die ähnliche Lebensbedingungen brauchen. Zum Beispiel dieselbe Wassertemperatur. Auch sollten sich die Fische untereinander vertragen und sich nicht gegenseitig angreifen. Informiere dich außerdem über ihren Charakter: Manche Fische sind Einzelgänger, andere blühen erst im Schwarm so richtig auf.
Sei dir bitte bewusst, dass du mit dem Kauf von Wildfängen, also Fischen, die aus der freien Natur stammen, ein grausames Geschäft unterstützen würdest. Bis zu 90 Prozent aller Fische würden sterben, bevor sie bei dir eintreffen können.
Was braucht man, um Fische zu halten?
Fische sind komplexe und wunderschöne Tiere mit individuellen Bedürfnissen. Um gesund leben zu können, brauchen sie eine gute Wasserqualität mit einer sicheren Sauerstoffzufuhr und einem Filter. Deshalb solltest du Fische auch niemals in einem Glas halten, so wie man es zum Beispiel manchmal in Comics sieht. Das ist schlimme Tierquälerei, denn die Fische können ihre natürlichen Bedürfnisse überhaupt nicht ausleben.
Beobachte die Fische regelmäßig, um zu sehen, ob sie gesund sind. Anzeichen für Krankheit oder Unwohlsein können sein, dass sich ein Fisch vor den anderen versteckt, sich in eine Ecke zurückzieht und nichts mehr isst.
Ist es Tierquälerei, Fische im Aquarium zu halten?
Wie du oben im Text erfahren hast, ist es sehr schwierig, Fische artgerecht in einem Aquarium zu halten. Schon kleine Fehler wie ein falscher Säuregehalt im Wasser können für Fische lebensgefährlich sein.
Fische zu kaufen, ist immer mit Tierleid verbunden. Bitte adoptiere daher nur Tiere aus dem Tierheim und wünsche dir kein Tier, das unter oft schlimmen Bedingungen gezüchtet und transportiert wurde. Bitte kaufe außerdem niemals Fische in Zoohandlungen, Gartencentern und ähnlichen Einrichtungen. Tiere sind keine Ware und wollen in Freiheit leben!
So hilfst du Fischen
Erzähle Freunden und deiner Familie vom Leid der Fische, die für Aquarien aus der freien Natur geholt und eingesperrt werden. Sprecht miteinander darüber, was man Gutes für Tiere tun kann. Solltet ihr euch als Familie dazu entscheiden, einem Tier ein großartiges Zuhause geben zu wollen, dann findet ihr sicherlich den passenden tierischen Begleiter in eurem Tierheim – denn dort warten viele Tiere auf eine neue Chance.