Letzte Woche ist mir etwas Außergewöhnliches passiert: Jeden Mittag nach der Schule habe ich einen Igel in unserem Vorgarten sitzen sehen. Zuerst habe ich mir nichts dabei gedacht, doch nach ein paar Tagen wunderte ich mich, warum er nicht weiterzieht. Wenn er sich doch einmal bewegt hat, ist er nur sehr langsam gegangen. Auch als mein Hund Charly ihn bemerkte und auf ihn zuging, schien ihn das nicht zu erschrecken. War der Igel vielleicht krank?
Ich erzählte meiner Mutter von meiner Befürchtung. Auch sie hatte unseren stacheligen Gast schon bemerkt und war sich nicht sicher, ob ihm etwas fehlt. „Am besten rufen wir eine Igelstation an, dort kann man uns bestimmt weiterhelfen!“, sagte meine Mutter.
Nach einem kurzen Telefonat bestätigten uns die Experten der Igelstation, dass das Tier krank sein könnte. Wir setzten den Igel vorsichtig in eine kleine Kiste und machten uns auf den Weg zu der Igelstation. Die Helfer wollten sich den kleinen Kerl anschauen, um herauszufinden, was ihm fehlte.
Der Helfer sah sich den Igel genau an und gab uns einige Tipps, die auch euch helfen werden, wenn ihr einen Igel findet:
• Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv. Wenn es dunkel wird und wir schlafen, sind sie aktiv. Tagsüber ziehen sie sich zum Schlafen zurück. Wenn du einen Igel mitten am Tag entdeckst, beobachte ihn genau: Ist er verletzt oder krank und hustet, torkelt, humpelt oder reagiert auf nichts mehr, benötigt er Hilfe und tierärztliche Versorgung.
Manchmal verlieren Igel ihren Schlafplatz aber auch, wenn dieser zum Beispiel in einem Laubhaufen oder in einem Holzstapel war, der dann entfernt wurde. In diesem Fall suchen auch gesunde Igel tagsüber einen neuen Unterschlupf. Sie machen hierbei aber einen fitten Eindruck und sitzen nicht lange an einer Stelle oder humpeln.
• Igelkinder, die vielleicht allein und hilflos aussehen, sind dies oftmals gar nicht, sondern unternehmen in der Abenddämmerung ihre ersten Erkundungstouren ohne ihre Mutter. Daher solltest du die Tiere genau beobachten, um zu sehen, ob sie krank oder verletzt sind und wirklich Hilfe benötigen. Meist sind sie nämlich quietschfidel oder die Mutter hält sich ganz in der Nähe auf.
• Verwaiste Igelsäuglinge: Igeljunge mit geschlossenen Augen und Ohren, die sich tagsüber außerhalb ihres Nestes befinden, haben vermutlich keine Mutter, die sich um sie kümmert. In einer solchen Situation solltest du sofort eine Igelstation informieren.
Igel sind Wildtiere und an ein Leben in der Natur gewöhnt – am besten kann man den Tieren helfen, indem man ihren Lebensraum schützt.
Unser Sorgenkind war nach ein paar Tagen Pflege in der Igelstation wieder putzmunter. Wir konnten ihn abholen und in seinem Revier aussetzen, wo er aufgeweckt davon lief.
Was du tun kannst:
Informiere dich im Internet oder beim örtlichen Tierheim über eine Igelstation oder eine Wildtierauffangstation in deiner Nähe. Wenn du einen Igel findest und dir unsicher bist, ob er krank ist, bitte deine Eltern, dort anzurufen und um Hilfe zu fragen.
Diese schöne Geschichte hat uns Sophie, 11 Jahre alt, aus Hamburg geschickt.
Du hast auch ein tierisches Abenteuer erlebt, von dem du uns berichten möchtest? Dann schicke uns deine Geschichte, gerne mit Fotos, an [email protected]