Hast du dich schon einmal mehr mit dem Thema Milch beschäftigt? Was ist Milch eigentlich? Und warum „geben“ beispielsweise Kühe überhaupt Milch? Viele Menschen wissen nicht, dass es bei Kühen und anderen Tiermüttern genauso wie bei uns Menschen ist: Die Milch ist für das eigene Kind da. PETAKids nennt dir 7 Dinge, die du über Milch wissen solltest:
1. Milch gehört den Tierkindern
Eine Kuh, genauso wie eine Ziege, ein Schaf oder eine Hündin, ist dann eine Mutter und gibt Milch, wenn sie ein Kind bekommen hat. Man nennt sie Säugetiere, weil sie ihren Nachwuchs säugen, beziehungsweise stillen. Auch wir Menschen gehören zu den Säugetieren. Der Grund ist ganz einfach: Die Milch von Tiermüttern ist wie bei uns Menschen dafür da, um das eigene Baby zu ernähren, damit es groß und gesund wird. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das anderen Tieren bewusst die Milch wegnimmt, um sie selbst zu trinken oder damit zu kochen.
Alle Säugetiere – und sogar ein paar andere Tierarten wie manche Spinnen – stellen Milch zum Aufziehen ihrer Kinder her. Egal, ob wir Menschen Milch von Kühen oder anderen Tieren trinken oder wir Käse essen, der aus Kuhmilch oder anderer Milch wie Büffelmilch für Mozzarella hergestellt wurde – wir nehmen dabei immer einem Tierkind die Nahrung weg. Kälbchen zum Beispiel erhalten in der Milchindustrie dann Ersatzfutter. Die Milch, die eigentlich ihnen gehört, wird verkauft.
2. Kuhmütter müssen sehr viel Milch geben
Wir wissen, dass Tiermütter nur Milch geben, wenn sie schwanger sind und Kinder zur Welt bringen. Eine Kuh gibt normalerweise so viel Milch, wie ihr Kalb zum Großwerden braucht. Das hat den Menschen, die mit dem Verkauf der Milch Geld verdienen wollen, aber nicht gereicht. Vor allem Kühe sind inzwischen nämlich so gezüchtet, dass sie für die Milchindustrie viel mehr Milch geben, als es eigentlich notwendig wäre. Die Kühe können damit auch nicht einfach aufhören. Sie werden jeden Tag mehrmals gemolken, damit immer weiter Milch produziert wird. Dieser Zwang, so viel Milch herstellen zu müssen, macht die Kuhmütter aber oft krank, denn es ist nicht natürlich.
3. Kuhmamas wird das Kälbchen weggenommen
Für Milch wird das Kälbchen seiner Mutter oft schon kurz nach der Geburt weggenommen. Denn nur so können die Menschen die Milch der Kühe trinken. Auch allen anderen Tieren, deren Milch es im Laden zu kaufen gibt, werden meistens die Kinder weggenommen.
Unter der Trennung leiden beide sehr – Mutter und Kind schreien oft tagelang nacheinander. Die Kuhmamas werden benutzt, um für Menschen sehr viel Milch zu produzieren, während ihre Kinder meist kaum etwas davon abbekommen. Stattdessen werden sie in einem winzigen Stall untergebracht, der vom Aussehen an ein Iglu erinnert. Dort bekommen sie dann meist eine Ersatzmilch und sie haben keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie.
4. Viele Kühe leiden für Milch
Wenn Kühe die Möglichkeit haben, umsorgen sie ihre Kinder wie menschliche Eltern liebevoll und entwickeln eine lebenslange Beziehung zueinander. Sie spielen zusammen auf grünen Wiesen und sind in der Lage, unterschiedliche Gefühle zu empfinden. Natürlich hat auch jede Kuh ihre eigene Persönlichkeit.
In der Milchindustrie können Kühe nicht so leben, wie sie gerne würden. Sie müssen viele Kälbchen zur Welt bringen, die man ihnen immer wieder wegnimmt – das ist schrecklich für die Tiere. Die meisten Kühe stehen das ganze Jahr über auf harten Böden in Ställen, wodurch ihnen die Füße wehtun, und dürfen nie mit ihren Kindern zusammen auf einer saftigen Wiese grasen. Manche Kuhherden haben noch ein bisschen Glück und dürfen zumindest im Sommer draußen sein. Das ständige Milchgeben macht sie jedoch oft krank – weil es sehr anstrengend für den Körper ist, immer Milch herzustellen.
5. Milch trinken tötet Kühe und Kälbchen
Viele Menschen wissen nicht, dass auch für Milch Tiere im Schlachthaus getötet werden. Eine gesunde Kuh kann bis zu 20 Jahre alt werden. Eine Kuh in der Milchindustrie, die jahrelang unnatürlich viel Milch produzieren und im Stall stehen musste, ist meist schon nach fünf Jahren so erschöpft, dass sie krank wird und nicht mehr so viel Milch geben kann. Leider kümmert sich dann niemand so um sie, wie wir es bei unseren Hunden oder Katzen kennen. Wenn Kühe in der Milchindustrie keine Milch mehr geben können, werden sie ins Schlachthaus gekarrt. Dort werden sie getötet und ihr Fleisch weiterverkauft.
Weibliche Kälbchen in der Milchindustrie ergeht es nach einigen Jahren genauso, da sie ebenfalls nur für ihre Milch ausgenutzt werden. Die männlichen Kälbchen werden meistens nur wenige Monate alt: Sie werden meist schon als Baby an jemanden verkauft, der sie nur für ihr Fleisch auf ein möglichst hohes Gewicht bringen (also mästen) will. Sobald sie nach wenigen Monaten groß genug sind, werden auch sie getötet, damit Menschen unter anderem Kalbfleisch essen können.
6. Milch ist nicht gut für das Klima
Milch gehört uns Menschen aus verschiedenen Gründen nicht. Ein weiterer ist, dass wir damit unsere Umwelt zerstören. Denn jedes Tier (egal, ob Kühe, Schafe, Ziegen oder Büffel), das für Milch und Fleisch gehalten wird, braucht Platz, Wasser und Nahrung. Diese Nahrung muss erst mal angebaut werden – ein Grund, weshalb der Regenwald abgeholzt wird, denn auf der Welt ist nicht ausreichend Platz, um so viele Tierprodukte herzustellen, ohne Schäden zu verursachen. Wenn es aber nicht mehr genug Regenwald gibt, dann haben wir immer weniger Sauerstoff auf der Welt.
Außerdem setzen Kühe beim Verdauen viele Gase frei, die dann in die Erdumlaufbahn geraten. Diese Gase beschleunigen den Klimawandel, sorgen beispielsweise für Umweltkatastrophen wie Krankheiten, Dürren, Überschwemmungen und Tornados.
7. Menschen brauchen die Milch anderer Tiere nicht
Wir Menschen können sehr gut ohne die Milch anderer Tiere leben. Tierische Milch ist immer Muttermilch, die für die Tierkinder gedacht ist und nicht für uns. Wir können uns ausgewogen und gesund mit Pflanzen ernähren. Über Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Getreide und Nüsse bekommen wir genug Energie und alle Nährstoffe, die unser Körper braucht, um gut zu funktionieren. Außerdem gibt es viele leckere Milchsorten aus Pflanzen – zum Beispiel Mandel-, Hafer-, Reis- oder Haselnussmilch.
Was du für Kühe tun kannst
Dies ist leider das reale Leben vieler Tierarten, die von den Menschen nur als Lieferanten für Essen betrachtet werden. Sprich mit deinen Eltern darüber. Es gibt zum Beispiel ganz viele gesunde und leckere Lebensmittel, die nur aus Pflanzen bestehen und für die keine Kuh leiden muss.